Zwei Star-Choreografen kreieren einen besonderen Ballett-Doppelabend mit Musik von Ravel, Strawinsky und Sibelius
- Die Komponisten Maurice Ravel und Igor Strawinsky verband nicht nur eine freundschaftliche Beziehung – es wurden auch beide von Sergei Diaghilew, dem legendären Gründer und Leiter des Ballets Russes gebeten, jeweils eine Ballettmusik für seine Kompanie zu schreiben. In einem Doppelabend werden nun beide Werke von zwei verschiedenen Choreografen auf eine Bühne gebracht.
- Maurice Ravels sinfonische Dichtung La Valse zählt zu seinen größten Meisterwerken. Choreograf Stephan Thoss hört darin jedoch weit mehr als nur den Walzer. Eine Art Wehmut, untermalt von dumpfen Herzschlägen und vielen melodischen Fragmenten, eine faszinierende aber auch dunkle Atmosphäre, die sich immer wieder aufschwingt in einer Ausgelassenheit. In Kombination mit Ravels früherer kleiner Komposition Pavane pour une infante défunte und Jean Sibelius‘ Valse Triste entwickelt Thoss eine Choreografie, die in einer verschneiten Landschaft rund um ein Paar auf verschiedenen Zeitebenen vom Erinnern und Vergessen und – ganz im Sinne des Walzers – vom unaufhörlichen Drehen der Zeit erzählt.
Igor Strawinskys Ballettmusik Le Sacre de Printemps von 1913 ist eines der Schlüsselwerke der Musik des 20. Jahrhunderts. Es markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des modernen Tanzes. Während sich Thoss dem eisigen Schnee widmet, wendet sich der Choreograf Edward Clug dem Wasser als zentralem Element seiner Choreografie zu, das wie ein überraschender Regen im Frühling den Winter hinwegspült und neues Leben aus der Erde sprießen lässt. Auf der Bühne stellt das Wasser eine große tänzerische Herausforderung dar, die zugleich eine neue Dimension des berühmten Frühlingsopfers eröffnet.
- Die musikalische Leitung dieses außergewöhnlichen Ballett-Doppelabends liegt in den Händen des GMD Ruben Gazarian.
- Thüringische Landeszeitung; Ostthüringer Zeitung (Sabine Wagner), Mai 2024
- „Ein Ballettabend mit Musik aus dem Orchestergraben wird manchmal zugleich zu einem erstaunlichen Konzerterlebnis. Diese delikate Balance zwischen Bühne und Graben, zumal Ravel und Strawinsky bewältigt werden müssen, gelingt dem Philharmonischen Orchester Altenburg Gera unter Leitung von Generalmusikdirektor Ruben Gazarian hervorragend.“
- Kunst und Technik (Moritz Jähnig), Mai 2024
- „[…] Igor Strawinskys dafür geschaffene Musik ist einmalig, fordernd, pochend, bis in die Leistengegend körperlich spürbar.
- Wenn GMD Ruben Gazarian sie mit dem Philharmonischen Orchester erklingen lässt, packt er seine Zuhörer mit dem ersten Ton. „Die Anbetung der Erde“ ist keine unschuldige, volkstümliche Melodie. Man hört, dass mit dieser Fröhlichkeit etwas nicht stimmt. Gazarian weist schon im scheinbar harmlosen ersten Teil auf den Abgrund in dieser Komposition. Tempo und Druck signalisieren das tödliche Geschehen, das sich unerbittlich in der frühlingshaft unschuldigen Atmosphäre vollziehen wird.“