Großer Erfolg mit Gottfried von Einems „Dantons Tod“
1939 begegnete der 21-jährige Gottfried von Einem dem ersten Theaterstück des 22-jährigen Georg Büchner – und war überwältigt. Das Ergebnis dieser Begegnung, Dantons Tod, ist die erste Oper eines lebenden Komponisten, die im Rahmen der Salzburger Festspiele 1947 uraufgeführt wurde. Die Bedeutung des Werkes wurde sofort erkannt und bald schlossen sich Inszenierungen in Wien, Hamburg, Berlin, Hannover, Stuttgart, Paris, Brüssel und New York an. In sechs Sprachen übersetzt, eroberte Gottfried von Einems Oper die Bühnen der Welt. Anders als bei Büchner spielt das Volk – die Revolution – eine der Hauptrollen und die Chorszenen sind mit die wirkungsvollsten, die von Einem in seiner Partitur komponiert hat. Die Massenszenen, aber auch die Rechtfertigung Dantons vor dem Revolutionstribunal sorgen in der Oper für ein Pathos des Melodrams, das Büchner gänzlich fremd ist und das von Einem zusätzlich durch seine plakative Musiksprache anheizt.
Die Neuproduktion von „Dantons Tod“ – in der Inszenierung des Generalintendanten Kay Kuntze und unter der musikalischen Leitung des GMD Ruben Gazarian – erlebte am 16. September 2022 eine umjubelte Premiere in Gera.
- Der neue Merker (Christoph Suhre), Oktober 2022
- „Unter dem Dirigat von GMD Ruben Gazarian musizierte das Philharmonische Orchester Altenburg Gera mit Hingabe. Die bisweilen elektrisierende Schärfe der Musik gehört nun einmal zum Stück – wie die kantilenenhaften Gesänge der Lucile.
- Als der Vorhang gefallen war, herrschte erst einmal Stille. Aber dann brandete der Beifall auf, lang, begeistert und lautstark.
- Der Einsatz für dieses Werk hat sich gelohnt!“
- Thüringische Landeszeitung; Ostthüringer Zeitung (Wolfgang Hirsch), September 2022
- „Im Graben richtet das vorzügliche Orchester unter GMD Ruben Gazarian einen klar konturierten Tumult in tonalen Klangbildern an, das ist famos, aber alles andere als kulinarisch. Wohldosierte Tempi und Motorik entfalten eine halluzinogene Sogmacht.“
- Das Orchester (Roland Dippel), Dezember 2022
- „Eine Premiere aus langer Lockdown-Warteschleife wurde zu einem starken Opernabend. […] Im Geraer Jugendstil-Theaterhaus runder sich der Orchestersteg weit in das Hufeisen-Oval. Die offene Akustik steigert die grelle Wirkung. […]
- Das Lauern der Massen auf das Schlachten gerät deutlicher als die Angst, selbst wenn GMD Ruben Gazarian mit dem Philharmonischen Orchester Altenburg Gera neben der Gewalt auch den Glanz und die Rundungen der Einem’schen Klangsprache modelliert: Große Oper in nur 90 Minuten, die Wesentliches mit Mut zur Lücke und auf knappem Zeitraum mit großer Geste anprangert.“